1. Juni 2017

Über mich

Wer schreibt hier eigentlich?

Ich bin Juana und versuche seit einiger Zeit mein Konsumverhalten bewusster zu gestalten, um ein kleines bisschen was zu bewegen in der Welt. Mein Ziel ist es, weniger Dinge zu konsumieren und diese gezielt nach bestimmten Kriterien auszuwählen und zu besorgen. Dabei spielt für mich die „Nachhaltigkeit“ eine große Rolle. Für mich bedeutet das, möglichst ökologische, gesundheitsfördernde Produkte zu kaufen, die außerdem im Idealfall aus der Region stammen und/ oder zumindest unter fairen (Arbeits-)Bedingungen gefertigt wurden. Außerdem möchte ich auch die Händler hier vor Ort unterstützen, um die Braunschweiger Innenstadt lebhaft zu gestalten.

Ich habe lange Zeit einfach das gekauft, wonach mir gerade war, gern das günstigste und auch gern in den großen Filialen bekannter Konzerne. Obwohl ich seit über 10 Jahren in Braunschweig lebe, sind mir viele einheimische Geschäfte deshalb bisher unbekannt gewesen. Das möchte ich jetzt ändern.

Trotz aller Gewissenhaftigkeit in der Auswahl der Läden und Produkte, die ich entsprechend meiner Werte konsumieren möchte, will ich mir die Freiheit für Ausnahmen nehmen. So empfinde ich es für mein Leben bereichernder, wenn ich mich auch mal dem kurzfristigen Konsumvergnügen hingeben kann ohne alles erst zu recherchieren oder zu hinterfragen. Allerdings werden diese Ausnahmen zunehmend seltener, da ich das Bewusstsein für mein Konsumverhalten ja inzwischen habe und nicht einfach ausschalten kann.

Wie alles begann

Angefangen hat alles mit dem Thema Ernährung, über das ich mit einer Freundin häufig im Zusammenhang mit Fleischkonsum gesprochen habe. Zwei Bücher musste ich lesen, bis es für mich endlich „klick“ gemacht hat und ich im Mai 2013 von jetzt auf gleich keine Tiere aus Massenproduktion mehr essen wollte. Zum Einen wollte ich nicht mit meinem Geld unterstützen, dass die Zustände in der Tierhaltung so bleiben, wie sie sind; zum Anderen fiel es mir zunehmend schwerer Tiere zu essen, ohne daran zu denken, was auf dem Weg bis zu meinem Teller mit ihnen passiert ist.

Nachdem ich dann wenig später eher zufällig über ein richtig gutes veganes Kochbuch gestolpert bin, habe ich mich ab September 2013 immer mehr mit dieser Ernährungsweise auseinander gesetzt und mich fortan weitgehend versucht selbst so zu ernähren – ein Schritt, der für mich Jahre vorher nie denkbar gewesen wäre.

Da ich mich noch sehr gut an meine Einstellung vor dieser Zeit erinnere und es mir fern liegt, das Ess- oder Konsumverhalten anderer Menschen zu beurteilen, habe ich nur selten dieses Thema in Gesprächen  aufgegriffen. Erstaunlicher Weise hat aber mein Umfeld oft damit angefangen und sich für das „wie“ und „warum“ meiner Ernährung interessiert. Einige wurden sogar dazu angeregt selbst mal eine Zeit lang vegan zu kochen. So habe ich letztendlich gemerkt, dass mein eigenes Verhalten sich auch auf meine Mitmenschen auswirken kann.

Doch was haben meine Essgewohnheiten mit anderen Konsumgütern zu tun? In den letzten Jahren konnte man sehr gut beobachten, wie immer mehr vegane Produkte in den Supermarktregalen Einzug erhalten, selbst bei den Discountern. Hieran kann man sehr gut erkennen, wie die Nachfrage das Angebot in unserer freien Marktwirtschaft bestimmt. Genau dieser Zusammenhang ist mir mit der Zeit immer klarer geworden: Ich habe zum Beispiel häufig nach Milchalternativen gefragt und oft irgendwann die Antwort bekommen „Das haben schon mehrere gefragt.“ Etwas später fanden sich dort dann häufig die ersten veganen Produkte.

Nahezu gleichzeitig habe ich angefangen zunehmend mein Leben zu entrümpeln, da ich vor lauter angehäuften Konsumgütern auf der einen Seite und Verpflichtungen auf der anderen kaum mehr Zeit und Muße für die schönen Dinge im Leben gefunden habe. Mit dem daraus erwachsenen Bedürfnis weniger „Kram“ zu haben und mehr Dinge, die mein Leben einfacher und bunter gestalten und mir lange Freude machen, erwachte der Gedanke, meinen Konsum nicht nur auf der Ernährungsschiene zu hinterfragen.

Mein Motto ist daher nun „weniger ist mehr“. Ich versuche seither bei jedem Einkauf zwei Fragen für mich zu beantworten:

  • Brauche ich das wirklich?

Hierbei versuche ich erstmal in mich zu gehen und zu erkennen, ob der Einkauf, den ich vorhabe, nicht eher nur ein kurzes „will-ich-haben“-Bedürfnis ist. Das entsteht ja oft, wenn man so viele tolle Sachen sieht, die man kaufen könnte und die womöglich auch noch spottbillig sind. Ich versuche bei dieser Frage auch nachzuspüren, ob es für den Genussmoment jetzt wichtig für mich ist, dieses oder jenes zu haben. Denn schließlich möchte ich mich nicht von jedem Konsum enthalten. Das Ganze soll ja auch Freude machen.

  • Ist der Einkauf für mich vertretbar?

Hierbei geht es um die Dinge selbst, die ich kaufen möchte, sowie den Weg über den ich sie erwerbe. Ich versuche also möglichst viel darüber heraus zu finden, ob die Produkte selbst und ihre Wertschöpfungskette meinen Kaufkriterien entsprechen. Welche Kriterien das sind, könnt ihr im Abschnitt Über den Blog nachlesen.

Warum der Blog

Was bewegt mich nun, mein persönliches Konsumverhalten mit euch zu teilen? Ich muss gestehen, dass ich trotz aller guten Vorsätze häufig keine Zeit oder Lust habe mich damit auseinander zu setzen, was ich denn am besten kaufe. Das hat dazu geführt, dass ich eine Zeit lang fast im Konsumstreik war, weil ich auch keine für mich negativ behafteten Produkte mehr kaufen wollte und nicht die Mühe aufgebracht habe, „gute“ Produkte zu suchen.

Irgendwann ist mir die Idee gekommen, dass es mich selbst deutlich mehr motivieren würde, Konsumgüter zu recherchieren und Konsumalternativen zu finden, wenn ich meinen Weg hin zu einem bewussteren Konsumverhalten teilen kann. So habe ich die Hoffnung, dass dadurch mehr Menschen auch ihr eigenes Konsumverhalten stärker hinterfragen und vielleicht Anregungen finden, bestimmte Kaufalternativen mal auszuprobieren oder sogar auf das ein oder andere Produkt zu verzichten.

Außerdem würde ich mich freuen, wenn dadurch ein Austausch entsteht, der auch für mich weitere Handlungsempfehlungen hervor bringt oder die Sicht auf die Konsumwelt erweitert. Fühlt euch also eingeladen zu den Beiträgen Kommentare zu hinterlassen mit euren Meinungen, Erfahrungen, Hinweisen oder Empfehlungen. Ebenso könnt ihr mich gern persönlich kontaktieren, um vielleicht das ein oder andere intensiver diskutieren zu können.

Ich freue mich darauf den Weg mit euch gemeinsam zu gehen!