1. Juni 2017

Über den Blog

Vom Konsumieren zum Gestalten

Was sich in letzter Zeit geändert hat und wie sich der Blog in Zukunft gestaltet, lest ihr hier. Womit alles angefangen hat, erfahrt ihr in den folgenden Abschnitten.

Worum es hier geht

Auf diesem Blog möchte ich euch einladen mich auf dem Weg zu einem bewussteren Konsumverhalten zu begleiten. Wie ich dazu gekommen bin, könnt ihr im Abschnitt Über mich nachlesen. Da sich mein Leben in Weimar abspielt und der regionale Konsum für mich einen großen Aspekt im bewussten Umgang mit Waren darstellt, wie ihr weiter unten noch ausführlicher lesen könnt, geht es auf dem Blog um den Konsum speziell in und um Weimar.

Dabei ist Konsum für mich nicht gleichzusetzen mit Einkauf, auch wenn der sicherlich den größten Anteil daran hat. Aber gerade mal etwas nicht zu kaufen, weil man es vielleicht nur sehr selten braucht und deshalb beispielsweise auch gut leihen kann, gehört für mich zu einer bewussten Konsumentscheidung dazu. Genauso können Dinge auch zu neuem Leben erweckt werden, wenn sie gebraucht erworben oder getauscht worden sind. Manches braucht man vielleicht auch überhaupt nicht oder man kann es sogar selber machen. All diese Möglichkeiten zu durchdenken statt einfach blind zu konsumieren, habe ich mir vorgenommen.

Für oder gegen welche Art des Konsums ich mich am Ende entscheide, könnt ihr hier anhand verschiedener alltäglicher Szenarien und Produkte mitlesen.

Was den Leser erwartet

Konkret heißt das, ihr werdet eine bunte Mischung an Dingen finden, über die ich berichte. Denn wenn ich etwas brauche oder gern hätte, werde ich mir die Frage stellen, wo und wie ich es im Optimalfall bekommen kann. Dabei stehen so alltägliche Dinge wie Zahnbürsten oder Batterien genauso auf der Wunschliste, wie eher einmalige Anschaffungen, z.B. die eines Geschirrspülers.

Ich möchte euch teilhaben lassen an meinen ganz persönlichen Konsum-Entscheidungen basierend auf meinen Wertevorstellungen und meinen Komfortbedürfnissen. Ich hoffe, euch damit auch Anregungen zu geben, euer eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen. Daraus werden sich aber nicht zwangsweise die gleichen Konsum-Entscheidungen für euch ergeben. Aber wenn sie für euch passen, dann ist es richtig! Wichtig ist, dass ihr euch überhaupt damit auseinander gesetzt habt. Wenn ich euch dazu inspirieren konnte oder der ein oder andere Konsum-Tipp bei euch Anwendung findet, dann hat sich die Arbeit für diesen Blog schon gelohnt!

Welche Werte dahinter stecken

Um eine bewusste Entscheidung darüber treffen zu können, was man auf welche Weise konsumieren möchte, ist es notwendig, sich zu überlegen, was man eigentlich bezwecken will und was einem wichtig ist. Für mich kommt da dem Stichwort „Nachhaltigkeit“ eine große Bedeutung in meinen Wertevorstellungen zu, auch wenn ich diesen Begriff leider inzwischen als sehr abgegriffen und floskelhaft empfinde. Leider habe ich auch nach langem Grübeln noch kein passenderes Wort gefunden, das alle Kriterien umfasst, die mir in diesem Zusammenhang etwas bedeuten.

Damit ihr eine Vorstellung habt, was ich unter „nachhaltigem Konsum“ verstehe, möchte ich hier Klarheit schaffen und die einzelnen Kriterien, nach denen ich meinen Konsum ausrichten will, kurz vorstellen:

Regionalität

Produkte aus der Region und in der Region einzukaufen beinhaltet für mich ganz verschiedene Aspekte:

Made in Germany ist für mich schon mal ein erstes Kaufkriterium. Produkte, die in ihrer Wertschöpfungskette in Deutschland hergestellt wurden, unterstützen die landeseigene Wirtschaft und somit den Erhalt von Arbeitsplätzen. Auch gute und nachvollziehbare Qualität kann man eher erwarten. Hinzu kommen die fairen Arbeitsbedingungen, denn in Deutschland haben wir gegenüber vielen anderen Herstellungs-Ländern, insbesondere gegenüber Entwicklungsländern, einen höheren Lebensstandard und gute soziale Bedingungen.

Wenn die Marmelade von Tante Emma aus Hondelage oder die Wollmütze von Hermann aus Riddagshausen ist, dann umso besser. So hat man gleich noch bessere Möglichkeiten, die Produktentstehung zu verfolgen und die Produzenten selbst kennen zu lernen. Die Geschichten der Menschen hinter den Waren versprechen neue Inspiration und Lebenslust. Außerdem kann man so den Transport von Waren und damit einhergehend die Treibhausgas-Emissionen reduzieren, man tut also auch noch etwas für den Umweltschutz.

Zumindest der Händler sollte nach Möglichkeit in Braunschweig zu finden sein, denn der Erhalt oder auch die Neuansiedlung der kleinen inhabergeführten Geschäfte trägt doch sehr zu einem bunten Stadtbild bei. Außerdem ist man dort meist besser und vor allem fachgerecht beraten, da die Besitzer noch wissen, was sie verkaufen und warum. Da die Inhaber meist selbst mit ihrem Namen für das Produkt einstehen, trifft man meist auch auf beste Qualität und sehr guten Service. Mit dem Einkauf beim lokalen Händler kann man zudem die zunehmende Verlagerung von Shopping in die Online-Welt ein wenig bremsen.

Fair Trade

Alles, was aus verschiedenen Gründen (z.B. keine Anbaumöglichkeit für Bananen; Abwanderung von Industriezweigen aus Kostengründen) nicht in Deutschland bezogen werden kann, möchte ich nach Möglichkeit nur aus fairem Handel kaufen. So kann vermieden werden, auf Kosten anderer Länder zu leben und die Arbeits- und Lebensbedingungen dort haben langfristig die Chance sich zu verbessern.

Ökologisch/ Biologisch

Produkte, die ich kaufe, sollten aus möglichst umweltfreundlichen und nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sein. Das bedeutet vor allem die Vermeidung von Kunststoffen, gezielter Konsum langlebiger Produkte und der Verzicht auf unnötige Chemie. Besonders bei Lebensmitteln oder Kosmetik ist mir letzterer Aspekt vor dem Hintergrund der Auswirkungen auf die Gesundheit besonders wichtig.

Leider hat sich schon oft gezeigt, dass es schwierig bis unmöglich ist, alle diese Kriterien gleichzeitig erfüllt zu bekommen. Daher muss man sich tatsächlich oft die Frage stellen, was einem wichtiger ist. Dies möchte ich für mich nicht generell beantworten, sondern vom Produkt abhängig machen. So müssen z.B. auch die Möglichkeiten, die insgesamt vorhanden sind, berücksichtigt werden. Wenn ein Industriezweig in Deutschland nicht mehr vorhanden ist, dann wird es schwierig, ein Produkt von hierzulande einzukaufen. Auch Bio-Produkte sind oft nicht aus Deutschland, weil vielleicht die Anbauflächen fehlen. Im Tante-Emma-Laden nebenan kann man heute auch Produkte „made in china“ kaufen, da stellt sich dann die Frage, ob man den Einkauf dann noch als „regional“ bezeichnen kann. Es ist also nicht immer leicht eine Konsum-Entscheidung zu treffen, die alle Ansprüche erfüllt.

Umso mehr freue ich mich darauf, meine Entscheidungen und Überlegungen zu bewusst „nachhaltigem“ Konsum mit euch zu teilen! Wenn ihr dann noch eure Gedanken dazu beitragt und ein gelungener Austausch entsteht, können wir zusammen vielleicht ein bisschen was bewegen!

Lasst euch auf jeden Fall inspirieren – zum Kaufen, Tauschen und Selber-Machen, oder einfach mal nur Tee trinken 😉

Viel Spaß beim Ausprobieren!